In der Welt der Krankenversicherung gibt es viele Aspekte, die es zu beachten gilt. Eine besonders herausfordernde Thematik, die oft nicht genügend Beachtung findet, ist die Doppelversicherung in der Krankenversicherung. Sie kann erhebliche finanzielle Risiken mit sich bringen, die oft erst im Schadensfall deutlich werden. In diesem Artikel möchten wir Ihnen die Grundlagen der Doppelversicherung näherbringen und die damit verbundenen Risiken sowie mögliche Lösungen erläutern. Hier erfahren Sie, wie Sie eine übermäßige finanzielle Belastung vermeiden und sich optimal gegen unvorhergesehene Ereignisse absichern können.
Doppelversicherung, auch als Mehrfachversicherung bekannt, bezieht sich auf die Absicherung eines Interesses gegen dieselbe Gefahr bei mehreren Versicherern. Diese Situation kann dazu führen, dass die zusammengefassten Versicherungssummen den tatsächlichen Versicherungswert erheblich übersteigen. Im Schadensfall könnte die Gesamtschadenhöhe durch die Kombination aller Entschädigungszahlungen sogar überschreiten, was sowohl für den Versicherungsnehmer als auch für die Versicherer problematisch ist.
Mit den Paragrafen 78 und 79 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) ist genau geregelt, wie im Falle einer Doppelversicherung verfahren wird. Dies umfasst nicht nur die Haftung der Versicherer, sondern auch die Rechte des Versicherungsnehmers. Erfahren Sie in den folgenden Abschnitten mehr über die Risiken einer Doppelversicherung und welche Lösungen Ihnen helfen können, dies zu vermeiden.
Was ist eine Doppelversicherung in der Krankenversicherung?
Eine Doppelversicherung in der Krankenversicherung beschreibt die Situation, in der ein Versicherter das gleiche Risiko bei mehreren Versicherungsträgern absichert. Das kann unbeabsichtigt geschehen und häufig die Folge von falscher Beratung oder dem Übersehen bereits bestehender Verträge sein. Eine parallele Krankenversicherung entsteht zum Beispiel, wenn Probeanträge zur Risikoprüfung anstelle eines regulären Antrags eingereicht werden, was zu gleichzeitigen Verträgen führen kann.
Definition und Ursachen der Doppelversicherung
Der Begriff “Doppelversicherung” wird zunehmend durch “Mehrfachversicherung” ersetzt. In vielen Fällen übersteigen die zusammengerechneten Versicherungssummen den tatsächlichen Versicherungswert, was zur überhöhten Versicherungsdeckung führt. Im Schadensfall haften die beteiligten Versicherer als Gesamtschuldner. Das bedeutet, jeder Versicherer leistet nur bis zur Höhe seiner vereinbarten Versicherungssumme. Der Versicherungsnehmer erhält nicht mehr als die notwendige Entschädigung zur Schadensregulierung.
Freiwillig abgeschlossene Verträge, die angestrebt wurden, um einen finanziellen Vorteil zu erzielen, führen zur Nichtigkeit aller betroffenen Verträge. Die gesetzlichen Regelungen zur Doppelversicherung sind im Versicherungsvertragsgesetz (VVG) verankert. Unbeabsichtigte Mehrfachversicherungen können oft aufgrund von Überschneidungen im Deckungsumfang entstehen, beispielsweise wenn gleichzeitig eine Verkehrsrechtsschutzversicherung und ein Schutz durch einen Automobilclub bestehen.
Das VVG ermöglicht es Versicherungsnehmern, eine Beseitigung der Mehrfachversicherung zu verlangen, indem der später abgeschlossene Vertrag aufgehoben oder die Versicherungssumme angepasst wird. Eine Subsidiaritätsklausel kann hilfreich sein, um den vorrangigen Versicherer im Schadensfall festzulegen. Diese gesetzlichen Regelungen zur Doppelversicherung variieren jedoch je nach Versicherungsart und müssen sorgfältig berücksichtigt werden.
Risiken einer Doppelversicherung in der Krankenversicherung
Die Risiken, die mit einer Doppelversicherung einhergehen, sollten nicht unterschätzt werden. Eine wesentliche Herausforderung stellt die finanzielle Belastung durch Beitragsüberlagerung dar. Ungewollte Überschneidungen in den Versicherungsverträgen können dazu führen, dass die Beiträge signifikant ansteigen. Auch besteht das Risiko, dass im Schadensfall mehrere Versicherer in Anspruch genommen werden, was zu rechtlichen Komplikationen führen kann.
Finanzielle Belastung durch Beitragsüberlagerung
Bei einer Mehrfachversicherung ist es oft der Fall, dass die zusammengerechneten Versicherungssummen die tatsächlichen Versicherungswerte übersteigen. Dieser Zustand führt zu überhöhter Versicherungsdeckung und kann im Ernstfall dazu führen, dass die Gesamtschadenhöhe durch die Zuzahlungen der Versicherer überschritten wird. Trotz dieser potentiellen Erhöhung der Entschädigungsansprüche regeln die gesetzlichen Bestimmungen, dass der Versicherungsnehmer maximal die Leistung erhält, die zur Schadensregulierung erforderlich ist. Aufgrund dieser Gesetze stellt die Doppelversicherung nicht nur eine Kostenfalle dar, sondern sie kann auch Schwierigkeiten bei der Rückerstattung verursachen.
Gesetzliche Regelungen und Rückerstattungsansprüche
Gemäß den Paragraphen 78 und 79 des VVG haften die beteiligten Versicherer als Gesamtschuldner. Dies bedeutet, dass bei absichtlicher Mehrfachversicherung alle Verträge möglicherweise nichtig sind, es sei denn, die Versicherer erkennen die Beiträge bis zu deren Kenntnisnahme an. Bei unbeabsichtigter Mehrfachversicherung kann der Versicherungsnehmer verlangen, dass die Überschneidungen im Versicherungsschutz beseitigt werden. In einigen Fällen können die Subsidiaritätsklauseln der Verträge festlegen, welcher Versicherer vorrangig leistet, wodurch der Prozess für Rückerstattungsansprüche vereinfacht wird.
Risiko | Beschreibung | Gesetzliche Regelung |
---|---|---|
Finanzielle Belastung | Durch Beitragsüberlagerung steigen die Kosten für die Krankenversicherung. | §78 VVG (Gesamtschuldnerische Haftung) |
Schadenhöhe | Gesamtschaden kann durch die Zuzahlungen der Versicherer überschritten werden. | §79 VVG (Regelung der Rückerstattungsansprüche) |
Rückerstattungsansprüche | Maximal die zur Schadensregulierung erforderliche Leistung wird ausgezahlt. | §78(3) VVG (Annerkennung der Beiträge) |
Fazit
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine Doppelversicherung in der Krankenversicherung erhebliche Risiken birgt, die sowohl finanzieller als auch rechtlicher Natur sein können. Unnötige Kosten und mögliche Rückforderungen von Prämien sind häufige Folgen einer unzureichenden Übersicht über bestehende Verträge. Daher ist es entscheidend, sich frühzeitig über die Lösung Doppelversicherung zu informieren.
Eine umfassende Beratung bei Doppelversicherung kann helfen, die bestehenden Policen zu analysieren und gegebenenfalls Anpassungen oder eine Vertragsauflösung vorzunehmen. Beispielsweise sollte der Ablauf der Kündigungsfristen stets im Blick behalten werden, um ungewollte Vertragsverlängerungen zu vermeiden und die finanziellen Belastungen zu minimieren.
Informierte Entscheidungen sind der Schlüssel zu einer angemessenen und nicht überteuerten Gesundheitsabsicherung. Nutzen Sie die Möglichkeit, sich von Fachleuten beraten zu lassen, um zukunftssichere Lösungen zu finden und eine Doppelversicherung zu vermeiden.